Wann haben Sie zuletzt einen Brief bekommen, der Ihnen kurz die Sprache verschlagen hat? Ich bin immer noch überwältigt, wenn ich an den Moment denke, als ich die Einladung des Bundespräsidialamts in meinen Händen hielt: Ich hatte die Ehre, Teil der Wirtschaftsdelegation des Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier bei seiner Reise nach Nigeria, Südafrika und Lesotho zu sein.
Diese einmalige Gelegenheit bedeutet mir sowohl persönlich als auch beruflich sehr viel, denn die Reise sendet ein starkes Zeichen: Sie symbolisiert das Bestreben, die Partnerschaft mit Afrika auf eine neue Ebene zu heben und neue Möglichkeiten für Kooperationen zu erschließen.
Letzten Donnerstag starteten wir in Lagos mit einer Round Table Diskussion mit dem Bundespräsidenten und führenden nigerianischen Unternehmensvertretern. Im Zentrum: Themen, die die Zukunft prägen – Energie, Finanzierungsmöglichkeiten und Fachkräftemangel. Zu letzterem durfte ich eine Impuls-Keynote beitragen:
Was macht das Land zu einem interessanten Schlüsselpartner für Deutschland? Eine junge Bevölkerung mit einem Durchschnittsalter von 18 Jahren und vielen hochqualifizierten Fachkräften, die aufgrund struktureller Herausforderungen des hiesigen Arbeitsmarkts gerne nach Deutschland kommen, um dort in Bereichen zu arbeiten, in denen hierzulande händeringend Fachkräfte gesucht werden: im Gesundheits- und Pflegesektor, aber auch im Ingenieurswesen und der IT.
Die Gespräche boten wertvolle Einblicke und verdeutlichten das immense Potenzial Nigerias. Trotz Herausforderungen wie Korruption, Armut und ethnischen Spannungen zeigt Nigeria beeindruckende Fortschritte – mit positiven Zukunftsaussichten!
Bevölkerung: Mit über 220 Millionen Menschen das bevölkerungsreichste Land Afrikas
Kulturelle Vielfalt: Mehr als 250 ethnische Gruppen und mehr als 500 gesprochene Sprachen
Wirtschaft: Eine der stärksten Volkswirtschaften des Kontinents – mit steigenden Wachstumsraten und einer dynamischen Startup-Szene
Energiesektor: Nigeria besitzt die weltweit elftgrößten Ölreserven und ist stark von Öl- und Gasexporten geprägt (90 % der Staatsausgaben).
Als Vorstandsvorsitzender der ICUnet.Group freue ich mich besonders, unsere Erfahrung mit afrikanischen Märkten in diese Delegation einzubringen. Mein Ziel: Brücken zwischen beiden Kontinenten zu bauen und Impulse für eine tiefgreifende Zusammenarbeit zu setzen. Durch gezielte Kooperation können wir nicht nur dazu beitragen, den Fachkräftebedarf in Deutschland zu decken, sondern auch eine nachhaltige Entwicklung in beiden Ländern fördern.
Diese Reise hat mir eindrucksvoll gezeigt, wie viel Potenzial in diesem Austausch liegt. Ich bin dankbar, Teil dieses wichtigen Dialogs zu sein und ihn weiter voranzutreiben!
Der gestern in der PNP erschienene Artikel beleuchtet die Reise und ihre zentralen Themen noch einmal ausführlich: https://www.pnp.de/lokales/stadt-passau/icunet-gruender-fritz-audebert-reiste-mit-dem-bundespraesidenten-nach-afrika-17659148#